Wichtige Wasserbewirtschaftungsfragen im Bearbeitungsgebiet Mosel-Saar

Die internationale Zusammenarbeit zwischen allen Staaten des Bearbeitungsgebiets Mosel-Saar ist für eine nachhaltige Wasserwirtschaft von ausschlaggebender Bedeutung. Im Hinblick auf den dritten Bewirtschaftungszyklus (2021-2027) haben die Vertragsparteien der IKSMS daher gemeinsam ermittelt, welche wasserwirtschaftlichen Herausforderungen von grenzüberschreitender Bedeutung weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen bzw. dies in den kommenden Jahren tun werden. Der aktualisierte Bewirtschaftungsplan orientiert sich an diesen Herausforderungen, aus denen folgenden „wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen“ für das BAG Mosel-Saar abgeleitet wurden:

Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels (z. B. Erhöhung der Wassertemperaturen, vermehrte Starkregenereignisse, vermehrte und längere Niedrigwasserperioden, Rückgang der Grundwasserneubildung);

Verbesserung und Wiederherstellung der Durchgängigkeit an den Hauptwanderrouten von Mosel, Saar sowie deren Nebenflüssen, damit insbesondere Fischwanderungen wieder möglich werden;

Schutz und Wiederherstellung der aquatischen Ökosysteme durch Verringerung der hydromorphologischen Beeinträchtigungen und Defizite (z. B. Sohl- oder Uferverbau, Verrohrungen, schädliche Umfeldstrukturen, mangelnde Strömungsdiversität) im Einzugsgebiet von Mosel und Saar;

Weitere Verringerung der klassischen Verunreinigungen, insbesondere von Nährstoffen (Stickstoff und Phosphor), aus diffusen Quellen (z. B. aus landwirtschaftlich genutzten Flächen) sowie Punktquellen (z. B. Einleitungen aus Kläranlagen), die sich stark auf den Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers auswirken;

Weitere Reduzierung bzw. Beseitigung der Belastungen durch weitere Schadstoffe (z. B. Mikroverunreinigungen wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände, PAK);

Verbesserung des gewässerökologischen Gleichgewichts durch Maßnahmen im Bergbau (Kohle- und Eisenerzbecken);

Vereinbarung von Wassernutzungen wie der Schifffahrt und der Wasserkraftnutzung mit dem Schutz der Umwelt und der Fischbestände.